Ein Flirt Akku vor dem winterlichen Plöner Schloss. Foto von Harry Behrens.

Vom Schlusslicht an die Spitze: 70 % der Verkehrsleistungen fahren in Schleswig-Holstein elektrisch

Seit dem Fahrplanwechsel in der Nacht auf den 15. Dezember fahren jetzt durchgehend Akku-Züge bis zur Schleibrücke und bis nach St.-Peter-Ording und damit auf allen für Akku-Züge vorgesehenen Linien.

Die Arbeiten an der Oberleitungsinsel in Tönning und die Verlängerung der Oberleitung bis Kiel-Hassee konnten kurz vor dem Fahrplanwechsel abgeschlossen werden. Allerdings mit einem Jahr Verspätung, da sie bereits zum Fahrplanwechsel 2023/24 fertig sein sollten.

Aber jetzt ist es geschafft. Schleswig-Holstein war bisher das Schlusslicht in Deutschland, nur 33 % der Strecken waren elektrifiziert – und sind es immer noch. Dank der Akku-Züge ist es aber gelungen, dennoch rund 70 % der Verkehrsleistungen im Land elektrisch zu fahren.

Die neuen Züge können die Vorzüge des elektrischen Antriebs auch ohne Oberleitung voll ausspielen: Sie sind innen wie außen deutlich leiser, der Fahrkomfort ist höher und sie sind erheblich spurtstärker und schneller.

Nur noch auf der Marschbahn, dem Netz der AKN und nach Neustadt wird mit Diesel gefahren. Das soll sich aber in den nächsten zehn Jahren ändern. Mit der Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung und der Elektrifizierung der Marschbahn werden große Schritte in Richtung eines klimaneutralen Verkehrs auf der Schiene gemacht. Auch die Strecke Bad Oldesloe – Neumünster soll zeitnah elektrifiziert werden.

Mit der S5 wird auch ein gewichtiger Teil des AKN-Netzes elektrifiziert. Für den Rest steht ebenfalls die Bestellung von Akku-Triebwagen im Raum.

Schleswig-Holstein ist damit auf einem sehr guten Weg, das Ziel der Klimaneutralität auf der Schiene rechtzeitig zu erreichen.