Die Deutsche Bahn hat vor kurzem ihre Reiseauskunft auf bahn.de modernisiert. Dabei sind wichtige Funktionen entfallen, die für eine qualitativ hochwertige und für Reiseplanungen notwendige Fahrplanauskunft erforderlich sind. Offensichtlich sieht der Bundeskonzern das Internet-Portal bahn.de primär unter Vertriebsgesichtspunkten. Darunter leidet die vorausschauende Reiseplanung für den gesamtdeutschen öffentlichen Verkehr.
Die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn ist sehr populär und bietet eine bundesweit bekannte Möglichkeit zum Planen von Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auch über die DB hinaus. Damit gehörte die DB zu den frühen Nutzern des Internets. Das Portal entwickelte sich zu einer oft genutzten Quelle. Die medienwirksame Ankündigung der Deutschen Bahn, den perfekten Reisebegleiter zu entwickeln, wurde leider nie breit ausgerollt.
Im Gegenteil: Wege-Karten wurden aus der Reiseplanung entfernt und die kompakten Übersichten über Fahrtoptionen mit Preisangaben für nicht mehr zeitgemäß erklärt. Dafür werden bereits im ersten Schritt der Auskunft BahnCard50 Fahrgästen der 2. Klasse Tickets in der 1. Klasse angeboten, die mehr als das Doppelte des Flexpreises mit BahnCard50 2.Klasse kosten. Ob das Kunden- oder Profitorientierung ist, muss jeder für sich entscheiden.
„Eine hochwertige Reiseplanung erfordert kompakte Übersichten und Karten für die Wege, zum Beispiel beim Umsteigen“, erläutert der Referent Fahrgastinformation des Fahrgastverbands PRO BAHN, Jörg Bruchertseifer, die Anforderungen und ergänzt: „Mit dieser Feature-Reduktion wird das Portal bahn.de unnötigerweise zum Mittelmaß bei der Reiseplanung degradiert. Dieser Rückschritt ist für uns aus Fahrgastsicht ausgesprochen unverständlich.“
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, fordert die Verantwortlichen in der Politik auf dafür zu sorgen, dass die Fahrgastinteressen von den Gewinnerzielungsabsichten des Bundeskonzerns getrennt werden. „Eine unternehmensunabhängige Fahrplanauskunft mit allen enthaltenen Fahrmöglichkeiten ist unabdingbar, um mehr Menschen in den Öffentlichen Verkehr zu bringen. Denn nur so erfahren alle potentiellen Fahrgäste alle Möglichkeiten ohne PKW ans Ziel zu kommen. Nur eine kundenfreundliche Bahn wird einen hochwertigen Service bieten und so klimafreundliche Mobilität sicherstellen.“
Kontakt:
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Jörg Bruchertseifer, Referat Fahrgastinformation, mobil: 0160-9063 6984, e-mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de