Mit Blick auf die im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vorgestellten Ergebnisse und Empfehlungen der Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer westlichen Elbquerung ist der Fahrgastverband PRO BAHN davon überzeugt, dass eine Errichtung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr verkehrlich sinnvoll ist.
Daher fordert der Fahrgastverband PRO BAHN das Land Schleswig-Holstein, die Freie und Hansestadt Hamburg und das Land Niedersachsen auf, gemeinsam mit der DB InfraGO und der Hamburger Hafenbahn eine vertiefende Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr zu erstellen.
„Mit der Einführung der Tangential-S-Bahn-Linie und einer Ring-S-Bahn-Linie werden sich die Fahrzeiten im schienengebundenen Nahverkehr von Elmshorn und Pinneberg nach Buxtehude und Stade um rund 10 bis 20 Minuten, von Altona nach Neugraben um rund 15 Minuten sowie von Altona nach Buxtehude und Stade um rund 15 bis 25 Minuten verkürzen, so dass der öffentliche Verkehr auf diesen Relationen von der Fahrzeit konkurrenzfähig zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) ist“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, und Malte Diehl, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Niedersachsen/ Bremen.
„Mit der Errichtung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr wird eine leistungsfähige Umleiterstrecke für den Streckenabschnitt Hauptbahnhof – Harburg im S-Bahn-Verkehr geschaffen. Schon bei kleinen Störungen ist die bisherige Strecke überlastet. Bei einem Schaden an den Elbbrücken oder einer Bombenentschärfung wird das Eisenbahnnetz dann nicht mehr innerhalb Hamburgs unterteilt in nördlich der Elbe, einschließlich Skandinavien, einerseits und Harburg, Westdeutschland und Westeuropa andererseits“, sagt Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung. „Mit der Einführung einer Tangential-S-Bahn-Linie und einer Ring-S-Bahn-Linie wird dem jüngst geschaffenen Wohnraum entlang der Achse Stade – Harburg das nötige Angebot für öffentlichen Nahverkehr gemacht und die schlecht erschlossenen Gewerbegebiete im Bereich Borstelbek und Hausbruch und westlicher Hafen erstmalig an die Schnellbahn angeschlossen.“
Konkret fordert der Fahrgastverband PRO BAHN, in einer vertiefenden Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr folgende Aspekte zu untersuchen:
- Nutzung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr mit einer Tangential-S-Bahn-Linie
- Nutzung einer westlichen Elbquerung für den S-Bahn-Verkehr mit einer Ring-S-Bahn-Linie
- Trassierung der neuen S-Bahn-Strecke weitgehend westlich der Bundesautobahn 7
- Reduzierung des Anteils an Tunneln der neuen S-Bahn-Strecke
- Errichtung neuer S-Bahn-Stationen Waltershof und Hausbruch Nord
- optional Errichtung neuer S-Bahn-Stationen Elbchaussee und Eurogate
- Errichtung einer neuen S-Bahn-Station Hausbruch an der bestehenden S-Bahn-Strecke Neugraben – Hauptbahnhof
- Verbesserung der Resilienz der Schieneninfrastruktur in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen
- Auswirkungen auf die schwer lösbare Überlastung des Knotens Hamburg Hauptbahnhof
Hintergrund:
Der Fahrgastverband PRO BAHN hat bereits im Rahmen der Planung der in den Jahren 1995 bis 2002 errichteten vierten Röhre des Elbtunnels vorgeschlagen, die vierte Röhre des Elbtunnels für den S-Bahn-Verkehr zu nutzen und eine neue S-Bahn-Strecke zwischen den bestehenden S-Bahn-Strecken Wedel – Altona und Neugraben – Hauptbahnhof zu errichten.
Kontakt:
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de
Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de
Malte Diehl, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Niedersachsen/ Bremen, mobil: 0152-04860066, e-mail: malte.diehl@probahn-ol-hb.de