Alle Schienen führen nach Kopenhagen. Foto von Peter Lloyd, Unsplash.

EU-Kommission fördert internationale Verbindungen

Die Europäische Kommission möchte den grenzüberschreitenden Schienenverkehr fördern und hat dafür 10 Pilotprojekte gewählt. Unterschiedliche Strom- und Signalsysteme, abweichende Normen und abgeschottete Staatsbahnen – es gab und gibt Barrieren für europäische Verkehre. Der technische Fortschritt und die Harmonisierung durch die Europäische Union haben zwar die Hürden gesenkt. Trotzdem gibt es noch zu wenige grenzüberschreitende Verbindungen. Die Kommission möchte ausgewählte Projekte fördern, um den Ausbau anzustoßen.

Mehrere Vorhaben berühren das Gebiet unseres Landesverbands:

  • Stockholm — Kopenhagen — Berlin, als neuer Nachtzug
  • Hamburg — Göteborg (– Oslo), tagsüber
  • ein ausgebauter Nachtzug Stockholm — Kopenhagen — Berlin
  • Prag — Berlin — Kopenhagen, als Verlängerung der ČD-Linie
  • Leipzig — Berlin — Kopenhagen — Stockholm, als Flixtrain

Mindestens bis zur Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung werden all diese Züge über die Jütlandroute fahren.

Eine Direktverbindung Hamburg – Oslo? Die Kommission bringt zumindest eine Option ins Gespräch. Bahnhof Oslo S, Foto von Gunnar Ridderström, Unsplash.

Die EU hat bei diesen Projekten nicht den Hut auf, sie kann nur fördern. Die wichtigen Partner sind hier SJ, DSB, ČD, Flixtrain und DB. Mit Geld ließe sich sicherlich etwas bewegen. Doch leider ist mit dem Projekt kein Haushaltsposten verbunden – versprochen werden nur Koordination, Kontakte und Werbung. Das braucht es aber auch, denn zuletzt verzögerte sich der neue Nachtzug nach Stockholm, weil die Schlafwagen zunächst keine Zulassung in Dänemark erhielten. Durchsetzung des EU-Rechts, Hilfe bei der Anwendung – die EU kann hier wertvolle Hilfe leisten.

Während die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität steigt, muss der Eisenbahnmarkt viel besser und schneller reagieren, insbesondere bei langen und grenzüberschreitenden Fahrten. Deshalb will die Europäische Kommission jetzt Eisenbahnunternehmen dabei unterstützen, neue internationale Zugverbindungen zu schaffen – bei Tag und bei Nacht -, indem sie die vielen Hindernisse für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr abbaut. Ich freue mich darauf, mit dem Eisenbahnsektor zusammenzuarbeiten, um diese 10 Pilotprojekte zu einem Erfolg zu machen und viele weitere zu inspirieren, sich anzuschließen!

Adina Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr

Grenzregion einbinden

Aktuell hält kein internationaler Nacht- oder Fernzug in Schleswig-Holstein. Dabei würden die knapp drei Millionen Schleswig-Holsteiner und die Dänen in der Grenzregion von einem Halt in Flensburg, Schleswig, Rendsburg oder Neumünster profitieren. Auch die neuen Verbindungen würden durch einen Halt gewinnen, immerhin leben alleine in den Städten der Kiel-Region 400.000 Menschen.

Kein Halt zwischen Hamburg und Odense wie beim Nachtzug Hamburg — Stockholm – das erschwert den Einstieg für Fahrgäste in Schleswig und Sønderjylland. Wir fordern deswegen schon länger, dass der internationale Verkehr auch in Schleswig-Holstein hält.