Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband Nord, und der Fahrgastverband PRO BAHN, Landesverband Schleswig-Holstein/ Hamburg, betrachten mit Sorge die bevorstehenden mehrtägigen Streiks bei der Deutschen Bahn im Januar 2024. Davon werden viele Fahrgäste betroffen sein, die nicht selten ohne Alternative da stehen.
Daher rufen beide Verbände die beteiligten Parteien auf, sich wieder an den Verhandlungstisch zu begeben. Ein Moderator könnte hier einen Weg aufzeigen, wie beide Seiten wieder zum Dialog gebracht werden können. Wenn Deutschland wirklich die Verkehrswende will, dann brauchen wir sehr viel Mitarbeitende bei den Bahnen. Das wird aus Sicht der Verbände nur gelingen, wenn die Mitarbeitenden gut bezahlt werden. „Dazu muss es auch attraktive Arbeitszeitregeln geben, um die Nachteile des Schichtdienstes auszugleichen“, fordert Alexander Montana vom VCD Nord, „flexible Arbeitszeitmodelle, auch mit mehr Teilzeit, Wunschdienstpläne sowie ein Zeitwertkonto bieten sich als Diskussionsgrundlage schon seit langem an.“
Für die Verkehrswende braucht es eine verlässlichere Bahn als heute und das wird nicht ohne mehr finanzielle Mittel gehen. Deshalb appellieren beide Verbände an die Politik, endlich das System Bahn ausreichend zu finanzieren, so wie in der Schweiz und in Österreich, wo zwei- bis viermal soviel Geld pro Einwohner und Jahr in die Schiene gegeben wird. In diesen Ländern ist die Bahn deutlich verlässlicher als bei uns und damit für Personal und Fahrgäste attraktiver.
Die Attraktivität der Bahn leidet unter jedem Streik und damit auch die angestrebte Verkehrswende mit mehr Verkehr auf der Schiene. Auf der anderen Seite haben die Eisenbahner das uneingeschränkte Recht auf Streik. Auch hier zeigt ein Blick ins Ausland wie sich das Problem lösen lässt,“ so Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, „wie in anderen europäischen Ländern sollten die Tarifparteien zu Friedenszeiten einen „Streikfahrplan“ festlegen, in dem die Züge festgelegt werden, die auch bei Streik verkehren. Das werden dann sehr deutlich weniger Züge als in Normalzeiten sein, aber dringend notwendige Fahrten lassen sich so dennoch machen, allerdings nicht zu den gewünschten Zeiten.“
Im Interesse der Fahrgäste und des Systems Eisenbahn fordern beide Verbände alle Beteiligten auf, sich zeitnah wieder an den Verhandlungstisch zu setzen und eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Kontakt:
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Alexander Montana, Vorstandsmitglied des VCD-Landesverbandes Nord, mobil: 0176-51279312, e-mail: alexander.montana@vcd-nord.de