Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember sind in der Metropolregion Hamburg im schienengebundenen Nahverkehr nur wenige Verbesserungen und sehr viele Verschlechterungen im Angebot im Fern- und Nahverkehr verbunden gewesen.
Mit dem neuen S-Bahn-Liniennetz ist das Angebot auf der S-Bahn insbesondere im Streckenabschnitt Hauptbahnhof – Harburg – Neugraben – Buxtehude – Stade außerhalb der Hauptverkehrszeiten deutlich ausgebaut worden und ein sinnvoller Versuch zur Stabilisierung des Fahrplans unternommen worden.
Die Regionalexpress-Linie RE 1 Hamburg – Büchen – Schwerin – Rostock verkehrt samstags und sonntags im Streckenabschnitt Hamburg – Büchen – Schwerin im Zeitraum von 08.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr im 60-Minuten-Takt.
Hingegen ist aufgrund der Arbeiten zur Errichtung der neuen Fern- und Nahverkehrsstation Hamburg-Altona Nord das Angebot im schnellen Nahverkehr im Streckenabschnitt Elmshorn – Hamburg-Altona und die Anzahl der System-Halte in Hamburg-Altona und in Hamburg-Dammtor im Fernverkehr reduziert worden.
Der Metronom hat das bereits baustellenbedingt reduzierte Angebot auf den Bahnstrecken Bremen – Rotenburg – Buchholz – Hamburg und Hamburg – Lüneburg – Uelzen – Celle – Hannover aufgrund der unbesetzten Stellen an Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführern noch weiter reduziert.
„Mit dem weitgehenden Entfall der montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit verkehrenden Verstärker-Züge Elmshorn – Pinneberg – Hamburg-Altona im Streckenabschnitt Pinneberg – Hamburg-Altona wird das Angebot im schnellen Nahverkehr montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit im Streckenabschnitt Elmshorn – Hamburg-Altona von drei auf zwei Verbindungen pro Richtung und Stunde und im Streckenabschnitt Pinneberg – Hamburg-Altona von zwei auf eine Verbindung pro Richtung und Stunde reduziert“, erläutert Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Die Arbeiten zur Errichtung der neuen Fern- und Nahverkehrsstation Hamburg-Altona Nord haben zu einer deutlichen Reduzierung des Angebotes im schnellen Nahverkehr geführt, aus dem Grund, dass die Schieneninfrastruktur in der Metropolregion Hamburg und insbesondere in der Freien und Hansestadt Hamburg unzureichend ausgebaut ist und wird. Wenn die Metropolregion Hamburg und insbesondere die Freie und Hansestadt Hamburg mehr Angebot im Schienenverkehr bestellen möchte, muss sie auch mehr Schieneninfrastruktur bestellen – auch um ausreichende Streckenkapazitäten vorzuhalten, um baustellenbedingte Auswirkungen kompensieren zu können.“
„Mit dem weitgehenden Entfall der System-Halte Hamburg-Altona und Hamburg-Dammtor der ICE-Linien Hamburg – Hannover – Frankfurt – Basel/ – Stuttgart und Hamburg – Hannover – Würzburg – München können Nutzer dieser ICE-Linien nicht mehr in Hamburg-Altona einsteigen und nicht mehr in Hamburg-Dammtor vom schnellen Nahverkehr von Elmshorn und Pinneberg kommend umsteigen. Wir gehen davon aus, dass sich die Fahrgastzahlen in Hamburg Hauptbahnhof durch die zusätzlichen Ein- und Aussteiger noch einmal deutlich erhöhen und die Überlastung in Hamburg Hauptbahnhof deutlich zunehmen wird“, sagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Mit Blick auf die anstehenden Arbeiten zur Errichtung neuer Schieneninfrastruktur sowie zur Modernisierung und Sanierung bestehender Schieneninfrastruktur im Knoten Hamburg ist es zwingend erforderlich, dass die DB InfraGO die Aufgabenträger und Eisenbahnverkehrsunternehmen deutlich früher über die Auswirkungen der anstehenden Arbeiten informiert, so dass eine dadurch bedingte Reduzierung des Angebotes im Fern- und Nahverkehr ausgeschlossen werden kann.“
„Mit dem neuen S-Bahn-Liniennetz soll die S-Bahn pünktlicher und zuverlässiger als bisher werden – wir werden die S-Bahn daran messen, ob sie das mit dem neuen S-Bahn-Liniennetz verbundene Versprechen halten kann. Insbesondere werden wir genau hinsehen, ob die S-Bahn-Linie S3 und S5 deutlich pünktlicher als bisher sind und ob auf der S-Bahn-Linie S3 tagsüber ausschließlich Langzüge aus drei S-Bahn-Triebwagen, also neun Wagen, eingesetzt werden“, so Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung. „Leider bleibt das S-Bahn-Netz auf den vorhandenen Gleisen unter seinen Möglichkeiten. Die teils museale Leit- und Signal-Technik und die unzureichende Stromversorgung verhindern einen stabilen Betrieb und den nötigen Ausbau des Angebotes auf allen S-Bahn-Linienästen.“
„Das der Metronom trotz der baustellenbedingten Reduzierung des Angebotes im Streckenabschnitt Hamburg Hauptbahnhof – Hamburg-Harburg und der seit dem 28. August geltenden personalbedingten Reduzierung des Angebotes zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember das Angebot erneut reduziert, stellt das Vertrauen der Pendler in Frage, dass sie mit dem Metronom pünktlich und zuverlässig morgens zur Arbeit nach Hamburg Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg und abends zurück kommen“, stellt Malte Diehl, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Niedersachsen/ Bremen, fest. „Wir erwarten, dass der Metronom zügig ein Konzept erstellt, wie er die unbesetzten Stellen an Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführern besetzen und in die von den Ländern Hamburg und Niedersachsen sowie den Aufgabenträgern HVV und LNVG bestellten Verkehrsleistungen wieder vollständig erbringen möchte, und dieses Konzept den Ländern Hamburg und Niedersachsen, den Aufgabenträgern HVV und LNVG sowie den Pendlern vorstellt.“
Kontakt:
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de
Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de
Malte Diehl, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Bremen/ Niedersachsen, mobil: 0152-04860066, e-mail: malte.diehl@probahn-ol-hb.de