Gelegentlich rollt Güterverkehr schon über die Strecke Neumünster-Bad Oldesloe. Damit dafür künftig nicht der Nahverkehr ausfallen muss, braucht es zusätzliche Kreuzungen. Bei Bahrenhof, Foto von Harry Behrens.

Nach Unfall in Elmshorn: Fahrgastverband PRO BAHN fordert zusätzliche Kreuzungsstationen an der Strecke Neumünster – Bad Oldesloe und leistungsfähige Lokomotiven für den Umleiterverkehr

Nach der unfallbedingten Sperrung des Knoten Elmshorns dankt der Fahrgastverband PRO BAHN den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verkehrsunternehmen AKN, der DB Regio Schleswig-Holstein, der Nordbahn und der erixx Holstein für ihren Einsatz zum Auf- und Ausbau des Ersatzverkehrs, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Omnibusverkehrsunternehmen für ihren Einsatz im Ersatzverkehr und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB InfraGO für ihren Einsatz zur Behebung der umfangreichen unfallbedingten Schäden an den Anlagen des Knotens Elmshorn.

Hingegen kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN, dass die Eisenbahninfrastrukturunternehmen AKN und DB InfraGO auf eine Sperrung des Knotens Elmshorn nicht vorbereitet gewesen sind, weil mit der baubedingten Sperrung der Bahnstrecke Neumünster – Norderstedt Mitte im Streckenabschnitt Kaltenkirchen – Kaltenkirchen Süd vom 07. bis 12. September, der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe im Streckenabschnitt Bad Segeberg – Bad Oldesloe vom 03. August bis 30. Oktober und der Bahnstrecke Kiel – Lübeck im Streckenabschnitt Kiel – Plön am 07. September alle Umleiterstrecken für den Knoten Elmshorn zeitweise baubedingt gesperrt gewesen sind.

„Das alle Umleiterstrecken für den Knoten Elmshorn zeitweise baubedingt gesperrt sind, darf einfach nicht passieren. Die AKN und die DB InfraGO sind gefordert, sich künftig besser abzustimmen und somit eine zeitweise baubedingte Sperrung aller Umleiterstrecken für den Knoten Elmshorn auszuschließen. Das Land Schleswig-Holstein und die NAH.SH sind gefordert, dahingehend noch aktiver auf die AKN und die DB InfraGO einzuwirken“, sagt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg.

Des Weiteren kritisiert der Fahrgastverband PRO BAHN den unzureichend dimensionierten Ersatzverkehr der DB Regio Schleswig-Holstein und die – wie viel zu oft im Fall einer Sperrung eines Knotens oder einer Störung an der Schieneninfrastruktur – für die Fahrgäste nicht konsistenten und nicht verlässlichen Fahrgastinformationen in den Fahrplanmedien der DB.

Hingegen begrüßt der Fahrgastverband PRO BAHN die aktuelle Planung des Landes Schleswig-Holstein und die NAH.SH, die Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe abschnittsweise zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren, nachdem der Bund die Planung eines zweigleisigen Ausbaus und einer Elektrifizierung der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe aufgegeben hat.

„In einer ersten Ausbaustufe der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe muss die Errichtung der Kreuzungsstationen Rickling und Fresenburg erfolgen, so dass die Kapazität verdoppelt und im Nahverkehr ein 30-Minuten-Takt eingeführt werden kann. Im Fall einer Sperrung des Knotens Elmshorn oder einer Störung an der Schieneninfrastruktur kann sowohl eine Umleitung des Fern- und Güterverkehrs im 60-Minuten-Takt als auch eine Führung des Nahverkehrs im 60-Minuten-Takt erfolgen“, so Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg.

Konkret fordert der Fahrgastverband PRO BAHN das Land Schleswig-Holstein, die NAH.SH und die DB InfraGO auf, zur Nutzbarkeit und Schaffung zusätzlicher Kapazität für den Fernverkehr, den Güterverkehr und den Nahverkehr und zur Verbesserung der Resilienz der Schieneninfrastruktur in Schleswig-Holstein folgende Maßnahmen umzusetzen:

  • bessere Abstimmung der Infrastruktur-Maßnahmen und der baubedingten Sperrung von Bahnstrecken zwischen der AKN und der DB InfraGO
  • Errichtung der Kreuzungsstation Oster-Ohrstedt vor dem Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke Husum – Jübek
  • Errichtung der Kreuzungsstationen Rickling und Fresenburg vor dem abschnittsweisen zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe
  • Bereitstellung leistungsfähiger Diesel- oder Dual-Lokomotiven in den Knoten Neumünster und Hamburg zur Umleitung des Fernverkehrs und des Güterverkehrs auf der Relation Malmö – Maschen über die Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe
  • Bereitstellung leistungsfähiger Diesel- oder Dual-Lokomotiven in den Knoten Kiel und Hamburg zur Umleitung des Nahverkehrs auf der Relation Kiel – Hamburg über die Bahnstrecke Neumünster – Bad Oldesloe

Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit@pro-bahn-sh.de

Mathias Bölckow, Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbandes Hamburg und Umgebung, mobil: 0176-49226044, e-mail: boelckow@pro-bahn-sh.de

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann@pro-bahn.de